Theater UHU gewinnt zum zweiten Mal den Deutschen Amateurtheaterpreis AMARENA
und zeigt das preisgekrönte Stück ENTER TRANSIT auf dem 8. Deutschen Amateurtheaterfestival AMARENA

Wann: 20. September 2024, 1230h
Wo: Hamburg, Theater an der Marschnerstraße in Marschnerstraße 46, 22081 Hamburg

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Begründung des Kuratoriums // Hülya Karci:
"Der Text des Stücks, der aus Improvisationen klassischer Texte entstanden ist, bemüht sich in eindrucksvoller Weise um eine Antwort auf die Frage, was klassische Texte uns heute noch sagen können. Dadurch dass die Zeit zwischen Geburt und Tod im Format eines Warteraums abgehandelt wird, thematisiert dieses Theaterstück die Hilflosigkeit des Menschen. Indem der Mensch immer auf den nächsten Moment wartet, verliert er den Blick für das Hier und Jetzt. Dabei kritisiert dieses Stück nicht nur das abstrakte kapitalistische System, sondern auch das konkrete Individuum. Damit fordert es jeden Menschen auf, einen kritischen Blick auf sich selbst zu richten. Der Zuschauer erlebt die Hektik der reisenden Menschenmassen und gleichzeitig auch eine Reise ins innere Gefühlsleben des Touristen. Die letzten Assozationsketten und Gedanken werden sehr beeindruckend dargestellt. Der Gebrauch verschiedener Sprachen, der im Stück manchmal zu einer babylonischen Verwirrung oder Stummheit führt, wird sehr überzeugend eingesetzt. Das Bühnenbild, die verwendeten Farben, die Accessoires harmonieren sehr gut mit dem dargestellten Inhalt des Theaterstücks. Die Kombination von jungen und alten Schauspieler*innen beeinflusst die Dynamik der Handlung sehr positiv. Neben der Verwendung von bekannter Musik ergänzen auch individuelle Gesangseinlagen und Live-Musik einer Band dramaturgisch gekonnt das Geschehen auf der Bühne. Mit diesem komplementären Regieansatz passt jeder Stein an seinen Platz. Es ist ein Stück entstanden, dass die Zuschauer zwei Stunden lang in Atem hält."

Begründung der Jury // Hedwig Golpon:
„Wo sind all die verlorenen Stunden hin?“
Eine beunruhigende Fragestellung, der sich ein bemerkenswert heterogenes Ensemble stellt.
Was geschieht, wenn man in eine Zwischenstation des Lebens geraten ist? Es gibt kein Vor und kein Zurück – Enter. Gefangen im Transit. Fragen stellen sich uns in den Weg. Welche Themen drängen sich auf? Wir sind gezwungen, innezuhalten, unsere vergangenheitsbeladenen Koffer zu öffnen, zu betrachten uns selbst. Mit ENTER TRANSIT vom Theater UHU erleben wir das künstlerische Ergebnis eines poetisch kunstreichen, prozessualen Weges – einen beeindruckenden Theaterreigen, der uns ergreift, uns bewegt und in uns nachklingen wird.